Schicht im Schacht. Licht im Schacht
Kunst und Elektronik unter Tage
14. Oktober 2000 bis 3. Februar 2001
Reihe »Kunst an ungewöhnlichen Orten«
Das Ausstellungsprojekt macht die Spuren der Vergangenheit des Förderschachts und Förderstollens des Museums Industriekultur, die von den harten Arbeitsbedingungen unter Tage, der Nutzung des Stollens als Luftschutzbunker im Zweiten Weltkrieg und der Mythen- und Legendenbildung rund um Bergwerke geprägt ist, sichtbar. Die Untertage-Anlagen am Piesberg, Teil der ehemals nördlichsten Steinkohlezeche Deutschlands, werden nun erstmals mit künstlerischen Medien bespielt und ihre Geschichte durch die Kunst für die verschiedenen Sinnen greifbar gemacht. Im Vordergrund der künstlerischen Arbeiten steht die Beschäftigung mit dem Themenkomplex Licht – Raum – Geschichte.
Im Ambiente des Haseschachts und Hasestollens präsentieren die vier international anerkannten Künstler Christina Kubisch, Achim Wollscheid, Daniel Hausig und Eno Henze, ihre Licht-, Video- und Klanginstallationen. Dabei werden einzigartige Effekte im Dunkeln des Schachtes erzeugt. Die Künstler haben in ihrer Intention und Installation völlig voneinander abweichende Entwürfe entwickelt. Dabei verwenden sie unterschiedliche Materialen und Medien – vom Videomaterial bis zu Lichtbändern.
Daniel Hausig geht mit seinen selbstgefertigten Lichtbändern dem nicht nur historischen Tatbestand des Stromdiebstahls nach. Mit seinem »Energiesparprogramm« entlarvt er wiederum den magischen Effekt als Resultat technischer Kalkulation. Mit Schwarzlicht und Klängen legt Christina Kubisch Spuren der Vergangenheit im Stollen frei. Sie verwandelt die Gänge des Stollens in eine unwirkliche Welt, eingetaucht in phosphorisierendem Licht. Geräusche werden zu Licht: in Achim Wollscheids Installation im Fahrstuhlschacht bestimmen die von den wartenden Besuchern verursachten Stimmen und Geräusche eine sich ständig verändernde Licht- und Klangkulisse. Und Eno Henze, der jüngste der Künstler, lässt den Besucher mit seiner Videoinstallation an einer Fahrt mit der U5, einer U-Bahnlinie in Berlin, teilnehmen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (27 Mark). Er ist im Museum Industriekultur oder beim Museums- und Kunstverein, Tel. 0541 / 600-34 20, erhältlich.
»Schicht im Schacht. Licht im Schacht.« wird zeitgleich mit der Ausstellung »Unbedingt modern sein. Elektrizität und Zeitgeist um 1900.« im Museum Industriekultur präsentiert.